Sigmaringen, 30.01.2025 – Die Ludwig-Erhard-Schule in Sigmaringen war eine von 40 Schulen in Baden-Württemberg, die eine Jugendkonferenz im Auftrag des Kultusministeriums veranstalten durfte. Unter dem Motto „Was Dich bewegt“ kamen 81 Schülerinnen und Schüler aus allen Klassen zusammen, um ihre Gedanken und Wünsche zu Themen wie Demokratie, Digitalisierung, Bildung und gesellschaftliches Engagement zu äußern. Die Veranstaltung wurde von den Schülern Max Störmer und Kerem Varlik moderiert, die sich zuvor in einer Onlineschulung speziell auf diese Aufgabe vorbereitet hatten.
Die Ergebnisse dieser intensiven Diskussionen fließen nun in einen Bericht an das Kultusministerium ein. Auch die Stadt Sigmaringen hat Interesse bekundet, die Ergebnisse zu erhalten und weiterzudenken. Der Erste Beigeordnete der Stadt Sigmaringen, Herr Manfred Storrer, würdigte das Engagement der Jugendlichen und betonte die Bedeutung ihrer Anregungen für die kommunale Politik.
Demokratie und gesellschaftliches Engagement im Fokus
Die Jugendlichen äußerten eine wachsende Besorgnis über die Zukunft der Demokratie. Fehlende Medienkompetenz und unzureichende Aufklärung seien problematische Faktoren, die es jungen Menschen erschweren, sich eine fundierte Meinung zu bilden. Gleichzeitig wünschten sie sich mehr Informationen darüber, wie und wo sie sich gesellschaftlich engagieren können.
Schule der Zukunft: Mehr Praxisbezug und Mitbestimmung
Auch die Gestaltung der Schule von morgen wurde intensiv diskutiert. Dabei forderten die Jugendlichen einen stärkeren Praxisbezug im Unterricht, beispielsweise durch Themen wie Steuererklärung oder erweiterte Fächerangebote. Ebenso wurde der Wunsch nach mehr Mitspracherecht in der Schule laut – ein Anliegen, das der Schulleiter Herr Steinhart in seinem Schlusswort ausdrücklich unterstützte. Klassenratsstunden und die Möglichkeit, Lehrkräften häufiger Feedback zu geben, stehen ebenfalls auf der Wunschliste der Schüler.
Sicherheit, mentale Gesundheit und Freizeitangebote
Neben schulischen Themen spielten auch persönliche Anliegen eine große Rolle. Die Jugendlichen berichteten von zunehmendem Leistungsdruck und wünschten sich mehr Zeit für Gespräche mit Lehrkräften sowie eine bessere Unterstützung im Bereich der mentalen Gesundheit. Auch das Fehlen kostenloser Treffpunkte und Freizeitangebote wurde angesprochen. Ein Jugendcafé als Begegnungsstätte für Austausch und Freundschaften wurde als konkrete Idee genannt.
Digitalisierung und Drogenprävention: Herausforderungen und Lösungen
Im Bereich der Digitalisierung stellten viele Jugendliche fest, dass sie Nachholbedarf bei Microsoft-Anwendungen haben. Sie wünschen sich gezieltere Schulungen, um fit für die Arbeitswelt zu sein. Beim Thema Drogen wurde die Problematik des Gruppenzwangs betont. Besonders die Kaufsucht wurde als wachsendes Problem beschrieben, das viele Jugendliche beschäftigt. Hier wünschen sich die Schülerinnen und Schüler mehr Aufklärung und Unterstützung.
Ein starkes Signal für Jugendbeteiligung
Die Jugendkonferenz an der Ludwig-Erhard-Schule war ein voller Erfolg und ein starkes Zeichen für die Mitbestimmung junger Menschen. Die engagierten Diskussionen haben gezeigt, dass Jugendliche sich aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft beteiligen wollen. Die Ergebnisse werden nun dokumentiert und an das Kultusministerium übermittelt. „Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement die Schülerinnen und Schüler ihre Anliegen diskutiert haben“, resümierte Organisatorin Katharina Burger. Die Ludwig Erhard-Schule wird sich weiterhin für Jugendbeteiligung starkmachen.
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